Aktuelle Meldungen
Kreisräte helfen dem Naturpark aus der Kostenfalle
Landkreis schießt 200 000 Euro nach
Regen. Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. bekommt eine erhebliche zusätzliche Unterstützung vom Landkreis. Die Summe von 200 000 Euro wird als einmaliger Zuschuss zur Sanierung des Grenzbahnhofes in Bayerisch Eisenstein im Haushalt für 2016 stehen.
Vorausgegangen war ein Antrag des Naturparks vom Januar auf Erhöhung der Unterstützung für die Info-Zentren in Bay. Eisenstein und Zwiesel sowie die Umweltstation Viechtach. Darüber hatte der Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusausschuss am Dienstag zu entscheiden.
Zunächst lieferte Kreiskämmerer Franz Baierl die Hintergrund-Informationen. Der Landkreis zahlt als Mitglied des Naturpark-Vereins jährlich 34 125 Euro, für das Info-Zentrum an der B 11 in Zwiesel schießt er alljährlich 5100 Euro zu und gewährt zudem bei Bedarf Investitionszuschüsse. Am Betrieb des Infozentrums Grenzbahnhof beteiligt sich der Kreis mit jährlich 6000 Euro, zudem gab es für die Sanierung einen Zuschuss von 400 000 Euro. An der Umweltstation Viechtach hat sich der Landkreis bisher nicht beteiligt. Wie Baierl berichtete, habe man im Landratsamt die Nöte des Vereins durchaus gesehen, vor allem die unerwarteten Kostenmehrungen beim millionenschweren Umbau des Grenzbahnhofes machen dem Naturpark immer noch zu schaffen. Zugleich, so Baierl, wolle der Kreis nicht in eine Betriebskosten-Förderung einsteigen, weil dann andere Einrichtungen wie etwa die Hallenbäder in Arnbruck und Zwiesel ebenfalls unterstützt werden müssten.
Die Kompromisslösung, die Baierl dem Ausschuss vorschlug, sieht eine Erhöhung der jährlichen Zuschüsse für die Infozentren vor, allerdings nur als Inflationsausgleich. Damit gehen ab sofort nach Zwiesel 6500 Euro, nach Eisenstein 7500 Euro pro Jahr. Neu aufgenommen wird ein Zuschuss von 10 000 Euro pro Jahr für die Umweltstation Viechtach – das entspreche ungefähr dem, was die Station für die Bildungsarbeit für Schüler erbringe.
Damit liege man weit unter dem Antrag des Naturparks, sagte Baierl. Auffangen soll das der neuerliche Einmal-Zuschuss von 200 000 Euro. „Damit entlasten wir den Verein bei der Schuldentilgung, damit er finanziell die Kurve kriegt.“ Heinrich Schmidt, Kreisrat und Vorsitzender des Naturparks, erläuterte dazu, dass der Naturpark Bayerischer Wald der zweitgrößte in Bayern sei, er nehme nahezu 50 Prozent aller Mittel des Landes für Naturpark-Projekte in Anspruch. Nicht zuletzt wegen dieser enormen Aktivitäten reichten die bisherigen laufenden Zuschüsse nicht mehr aus. Drei von insgesamt sechs Einrichtungen stehen im Landkreis Regen, deshalb stehe der Kreis Regen auch besonders in der Pflicht. Der Kompromissvorschlag Baierls sei für den Verein aber akzeptabel. Und so stimmte ihm auch der Ausschuss einmütig zu. jf
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Eingetaucht in die Geschichte des Böhmerwaldes
Dokumentarfilm sorgt für volles Haus in den NaturparkWelten
Bayer. Eisenstein. Zu einer ganz besonderen Filmvorführung hatte der Naturpark Bayerischer Wald am vergangenen Samstag in den Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein eingeladen. Etwa 75 Besucher kamen direkt an die Grenze, um in die wechselvolle Geschichte des Böhmerwaldes einzutauchen, die der Dokumentarfilm „Tiefe Kontraste/Hluboké kontrasty“ beleuchtete.
Die Filmemacherin Lenka Ovčáčková, die für das Drehbuch des Films, die Kamera, den Ton, den Schnitt und auch die zweisprachige Übersetzung des Films in Eigenregie verantwortlich zeichnet, reiste extra zur Vorführung aus Prag an. Sie wurde 1977 in Uherské Hradiště in Mähren geboren und wuchs in den Weißen Karpaten auf. Sie studierte Deutsch und Humanwissenschaften und promovierte im Fach Philosophie und Geschichte der Naturwissenschaften an der Karls-Universität in Prag. Sie widmet sich bereits über zehn Jahre dem Dokumentarfilm und den Themen Grenze, Grenzlandschaften, verlorene und wiedergefundene Landschaften. Besonders angetan aber hat es ihr der Böhmerwald, die ausgedehnten Wälder, die grenzenlose Natur, der kulturhistorische Reichtum sowie die vielfältigen Lebensbilder der Menschen, wie die Regisseurin bei ihrer Einführung in den Film verriet.
Durch die persönlichen Geschichten der interviewten Personen wird im Film die historische Geschichte des Böhmerwaldes erzählt und das Geschehene versöhnend dargestellt. Augenmerk des Films liegt auf den Grenzbewohnern, die schon immer in der Region gelebt haben und jenen deutschsprachigen Tschechen, die die Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen mussten; auf jenen, die bleiben konnten/mussten und auf jenen Tschechen, Deutschen und Österreichern, die in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg oder erst in den letzten Jahrzehnten in das Grenzgebiet umgezogen sind.
Aber auch die aktuelle Geschichte und Situation an der Grenze kommt im Film nicht zu kurz. Viele engagierte Menschen, darunter auch viele junge Leute, zeigen über das Erlernen der jeweils anderen Sprache, über persönliche Freundschaften oder gemeinsame kulturelle Veranstaltungen Neugier, den Nachbarn wieder neu zu begegnen.
Umrahmt wurde der gesamte Dokumentarfilm durch Zitate von berühmten Schriftstellern und Dichtern wie Adalbert Stifter, Johannes Urzidil, Johann Peter, Josef Váchal und Karel Klostermann; sie ließen die Zuschauer zusammen mit der Musik und Landschaftsaufnahmen in den Böhmerwald eintauchen.
Die Ergriffenheit der Zuseher kam in dem vollständig gefüllten historischen Wartesaal des Grenzbahnhofes in der anschließenden Diskussion und bei weiteren Gesprächen zum Ausdruck und führten zu einer ganz speziellen Atmosphäre. Zudem waren Interviewte aus dem Film anwesend, die die Diskussion bereicherten.
Der Film hinterließ bei den Besuchern eine nachdenkliche Stimmung, weckte aber offenkundig auch Interesse, sich mit der deutsch-tschechischen Geschichte auseinanderzusetzen und sich für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Austausch einzusetzen.jm
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Aktuelles zum E-Wald-Projekt
Vortrag von Otto Loserth am 14. April
Viechtach. Mobil sein, ohne die Umwelt nachhaltig zu belasten – geht das? Sind Elektroautos ein Beitrag für den Alltag? Das E-Wald-Projekt will darauf eine Antwort geben und sucht nach Lösungen, die Elektromobilität auch in die Praxis umzusetzen.
Der Agenda 21 Arbeitskreis „Energie und Verkehr“ des Landkreises konnte Diplom-Ingenieur Otto Loserth, Geschäftsführer der E-Wald GmbH zu einem Vortrag gewinnen. Er wird am Donnerstag, 14. April, zum Thema „Elektromobilität im Bayerischen Wald – Stand der Entwicklung und Akzeptanz bei den Bürgern“ sprechen.
In seinem Referat wird er das Projekt E-Wald vorstellen und aufzeigen, warum gerade der Bayerische Wald mit seiner Topographie und dem rauen Klima für den Praxistest sich besonders eignet. Elektromobilität in den Alltag zu integrieren erfordert Kreativität, denn an Vorbehalten bei den Bürgern mangelt es nicht. Konzepte, auf die Loserth eingehen wird, wie das „Hotelauto“ oder das „Bürgerauto“, von denen Einheimische und Touristen profitieren, sind bereits umgesetzt.
Ein erweitertes Projekt für Pendler, für das sich interessierte Teilnehmer bewerben können, wird vorgestellt. Auch wird er auf das Projekt „Move“, e-Carsharing in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln eingehen und die Infrastruktur der Ladestationen erläutern. Die Demonstrationsregion für E-Wald erstreckt sich über 7000 Quadratkilometer. Sie umfasst die Landkreise Cham, Straubing-Bogen, Regen, Deggendorf, Freyung-Grafenau und Passau. E-Wald hat inzwischen auch in anderen Bundesländern weitere Standorte eingerichtet.
Der Vortrag wird im Rahmen des Klimanetzwerkes gemeinsam vom Arbeitskreis „Energie und Verkehr“, und der Umweltstation Viechtach, Naturpark Bayerischer Wald veranstaltet sowie vom Förderverein für nachhaltige Mobilität zwischen Gotteszell und Viechtach „Go-Vit“ e.V. Er findet am Donnerstag, 14. April, im Blossersberger Keller, Blossersberger Straße 2, Viechtach statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Vortrag ist kostenfrei. vbb
Vortrag über den Bogenberg
Veranstaltung am Donnerstag, 7. April
Bogen. „Steinalte Naturdenkmäler und Meisterwerke der Erde – Geotope an der Donau und im Bayerischen Wald“ lautet der Titel eines Vortrages in Bogen. Die reich bebilderte Präsentation findet am Donnerstag, 7. April, um 19.30 Uhr in der Naturpark-Infostelle im Bahnhof Bogen (1. Stock) statt. Veranstalter ist der Naturpark Bayerischer Wald e.V. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Referent ist Dr. Johann Rohrmüller vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, der als Referatsleiter für Geoinformation zuständig ist. Geotope sind steinalte Boten der Erdgeschichte, wie beispielsweise bizarre Felsen, geheimnisvolle Höhlen oder Fundstellen seltener Mineralien. Der Bayerische Wald gehört zu den ältesten Mittelgebirgen Europas. Im Erdaltertum entstanden, war das heutige Waldgebirge zur damaligen Zeit ein echtes Hochgebirge. Der Zahn der Zeit formte im Laufe der Jahrmillionen die geschwungenen Höhenzüge des Vorderen und Inneren Bayerischen Waldes.
Eine Vielzahl von erdgeschichtlichen Naturdenkmälern kam dabei zum Vorschein. Die Wildbachklamm Buchberger Leite in Freyung, das Quarzriff Großer Pfahl in Viechtach und der Bogenberg als der „Heilige Berg Niederbayerns“ sind imposante Beispiele für die bewegte Vergangenheit. Der zum Donaurandbruch gehörende Bogenberg ist in die Bestenliste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler Bayerns aufgenommen. Das Natur- und Kulturdenkmal Bogenberg ist damit mit einem weiteren Preis und Gütesiegel ausgezeichnet.
Dr. Johann Rohrmüller berichtet in seinem Vortrag über die regionale Erdgeschichte und die interessantesten Geotope im Bayerischen Wald und im Donauraum: Was sind eigentlich Geotope? Wie kann man sie schützen, pflegen und einer breiten Öffentlichkeit präsentieren? Was ist das einmalige am Bogenberg in erdgeschichtlicher Hinsicht? Auf diese und viele weitere Fragen geht der Referent ein.
Weitere Infos zu den Angeboten des Vereins sind auf http://www.naturpark-bayer-wald.de zu finden. Neben dem Vortrag werden Wanderungen und Exkursionen sowie Führungen und Projekttage für Schulklassen und Gruppen angeboten. Als nächstes steht eine Botanikwanderung am Bogenberg auf dem Programm.ro
Distelfink ist Vogel des Jahres
Eröffnung der Sonderausstellung im Zwieseler Naturparkhaus
Zwiesel. Mit seiner roten Gesichtsmaske, dem weiß-schwarzen Kopf und der gelben Flügelbinde ist der Stieglitz – auch Distelfink genannt – kaum zu verwechseln. Der farbenprächtige Stieglitz ist Vogel des Jahres 2016. Eine dreiwöchige Sonderausstellung im Naturparkhaus in Zwiesel bietet Infos rund um den kleinen Vogel.
Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald und Rosmarie Wagenstaller vom LBV begrüßten bei der Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung am Donnerstag eine Reihe interessierter Teilnehmer. Dr. Christian Stierstorfer von der LBV-Bezirksgeschäftsstelle hielt einen Fachvortrag über den Stieglitz. In seinem reich bebilderten Vortrag charakterisierte Stierstorfer den Vogel des Jahres. Er ging auf Aussehen, Verwandtschaft, Bestand, Lebensraum, Nahrung, Brutbiologie, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen ein.
In Europa kann man den Stieglitz das ganze Jahr über beobachten. Der Vogel bevorzugt strukturreiche Landschaften, Brachflächen und heckenreiche Gebiete. Dort findet der sich weitgehend vegetarisch ernährende Finkenvogel ausreichend viele Samen. In der Brutzeit frisst er zudem Insekten. Seine Nester, in denen er zweimal jährlich etwa fünf Eier ausbrütet, baut der Stieglitz aus weichen Materialien und aus Haaren.
Heute gibt es nur noch halb so viele Stieglitze wie 1990. Gab es damals 800 000 Brutpaare in Deutschland, sind es heute nur rund 400 000. Zwar ist der kleine Fink nicht vom Aussterben bedroht, dennoch deutet sein Verschwinden auf Probleme hin. 40 Prozent der Stieglitze leben in der Agrarlandschaft. Aufgrund von Monokulturen, Pflanzenschutzmitteln und intensiver Düngung ist es für den Vogel zunehmend schwer, Nahrung und Nistmöglichkeiten zu finden.
Die anderen 60 Prozent der Vögel leben in Siedlungsbereichen. Hier entstehen mehr und mehr Rasenflächen und geschnittene Hecken. Pflanzen, die Samen bilden, sind immer seltener anzutreffen. Mehr Mut zur kleinen Wildnis in Garten und Park wäre hilfreich und leicht zu verwirklichen.
Die Sonderausstellung des LBV ist bis Mitte April im Foyer des Naturparkhauses täglich von 9.30 bis 16.30 Uhr zu sehen. Es gibt eine Begleitbroschüre zur Ausstellung.bbz
Tiefe Kontraste
Besondere Filmvorführung über den Böhmerwald im Grenzbahnhof
Bayer. Eisenstein. Der zweisprachige Dokumentarfilm Tiefe Kontraste/Hluboké kontrasty der tschechischen Regisseurin Lenka Ovčáčková widmet sich der Vielfalt von Lebensbildern in der deutsch-tschechisch-österreichischen Böhmerwald-Region.
Während der Filmaufnahmen wurde die Kulturlandschaft des Böhmerwaldes vollständig erfasst, und zwar beruhend auf dem Spektrum von Aussagen deutscher, tschechischer und österreichischer Grenzbewohnerinnen und Grenzbewohner, die schon immer in der Region gelebt haben, mit besonderem Augenmerk auf jene deutsch-sprachigen Tschechen, die die Tschechoslowakei nach dem zweiten Weltkrieg verlassen mussten, auf jene, die bleiben konnten/mussten und auf jene Tschechen, Deutschen und Österreicher, die in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg oder erst in den letzten beiden Jahrzehnten (nach 1989) in das Grenzgebiet des deutsch-tschechisch-österreichischen Böhmerwaldes umgesiedelt sind.
Der gesamte Dokumentarfilm Tiefe Kontraste/Hluboké kontrasty wird durch eine poetisch-literarische Note geprägt und durch Zitate von Adalbert Stifter, Johannes Urzidil, Johann Peter, Josef Váchal und Karel Klostermann sowie durch Gedichte von František Klišík aus Volary (Wallern) umrahmt. Die Regisseurin selbst wird vor Ort sein und in den Film einführen. Sie steht auch gerne für eine Diskussion zur Verfügung. Vorab kann man sich den Trailer unter https://vimeo.com/125820341 ansehen.
Der Naturpark Bayerischer Wald bringt diesen sehr sehenswerten Film direkt an die Grenze und lädt am Samstag, 2. April, um 19.30 Uhr für diese besondere Filmvorführung in den historischen Wartesaal des Grenzbahnhofes Bayerisch Eisenstein. Der Eintritt beträgt 5 €. Die An- und Abreise ist bequem mit der Waldbahn möglich. löf
Verliebt ins Arberland
Eine polnische Journalistin erlebt eine Reise voller Überraschungen – „Die Region hat viel zu bieten“
Bayer. Eisenstein. Das Wintersportangebot der Region begeistert eine polnische Journalistin auf ihrer Reise ins Arberland. Die Trails am Bretterschachten bewähren sich als wahres Langlauf-Eldorado und das Skimuseum in den NaturparkWelten Bayerisch Eisenstein begeistert durch pädagogisches Konzept und Gestaltung. Das Fazit nach dem Besuch im Arberland: „Ich habe mich in die Region verliebt. Da übertreibe ich nicht. Die Region hat viel mehr zu bieten, als ich erwartet habe.“
Lucja Lukaszczyk ist Journalistin mit Leidenschaft. Sie schreibt über das, was sie liebt und wofür ihr Herz brennt: Langlaufen! Dafür reist sie in ganz Europa herum, hat unter anderem Trails in Österreich, der Schweiz und Italien getestet sowie das berühmte Holmenkollen Skimuseum in Oslo besucht. Ihr Freund Piotr Manowiecki teilt den Enthusiasmus und begleitet sie – als Fotograf. Er lichtet ab, was sie mit Worten beschreibt. Das Ergebnis sind authentische Berichte, die in polnischen Skimagazinen in Druck- oder Onlineversion sowie auf ihrer eigenen Homepage (Biegowki pod Tatrami) zu finden sind.
Organisiert und begleitet wurde der fünftägige Aufenthalt im Arberland von Kathrin Baumann vom Touristischen Service Center der Arberland REGio GmbH. Im Fokus der Reise stand der Wintersport, ob beim Langlauf oder Biathlon, am Großen Arber oder im Skimuseum in Bayerisch Eisenstein. Dank der Vor-Ort-Unterstützung durch Experten wurde jeder Programmpunkt zu einem individuellen Erlebnis. Beim Langlaufen am Bretterschachten begeisterte Andreas Adam vom WSV Skadi Bodenmais als motivierender Begleiter mit Insiderwissen über die Strecken. Selbst zunächst schlechte Wetterbedingungen trübten die Stimmung nicht. „Zuerst hat es geregnet und es war neblig, deshalb konnten wir keine Fotos machen. Dafür konnte ich die Kamera im Rucksack lassen und das Langlaufen mit Herrn Adam voll und ganz genießen. Es war herrlich! Hier gibt es echten Schnee, etwas ganz besonderes in diesem Jahr, denn an den meisten, sonst schneesicheren Orten, gibt es nur Kunstschnee“, so der Fotograf.
Zudem versuchten sich die Journalisten beim Biathlon für Jedermann im Arber-Hohenzollern-Skistadion und lernten die Grundlagen des Sports kennen. Im Interview berichtete Josef Schneider von Schneider Events vom Beginn des Biathlons im Bayerischen Wald bis zur Entwicklung als Trendsport. Auch ein Besuch im Arbär-Kinderland am Großen Arber stand auf dem Programm. Andreas Stadler von der Arber-Bergbahn erklärte das pädagogische Prinzip im Kinderland, zeigte die „Liftanlagen“ und Rodelstrecken. „Eigentlich mache ich nur Langlauf, weil ich das spannender als Alpin finde, aber bei diesem vielfältigen Angebot habe ich sogar Lust mal wieder Alpin zu fahren“, so Lukaszczyk.
Ein weiterer Programmpunkt: das Skimuseums in den NaturparkWelten Bayerisch Eisenstein. Dort zeigte Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald wie wieder Leben in den ehemaligen Grenzbahnhof gebracht wurde und erklärte die multifunktionale Nutzung als Info-Zentrum, Restaurant und Museum. Die Journalisten waren nicht nur vom vielfältigen Angebot, sondern auch vom nachhaltigen Heizsystem des Gebäudes und der guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz begeistert. Das Highlight war das Skimuseum – auch interaktiv mit dem Skisimulator. Horst Wimmer, der einen Großteil des Bestandes gesammelt hat, erzählte ganz persönliche Geschichten rund um das Skifahren im Bayerischen Wald, von seiner Ski-Sammel-Leidenschaft sowie der Entwicklung des Skisports – und er erinnerte sich sich an ein Paar antike Holzski mit Brandmark aus Zakopane, einem Ort nicht weit vom Heimatort der Journalisten entfernt. Horst Wimmer, der diese Ski in seiner Wohnung aufbewahrt hatte, fand, dass diese wieder in ihre Heimat zurückkehren sollten und machte sie den polnischen Gästen kurzerhand zum Geschenk. Die Reise ins Arberland endete für Lucja und Piotr nicht nur mit Informationen und schönen Erlebnissen, sondern mit einem wertvollen Andenken. „Es ist das wertvollste und schönste Geschenk, das wir je auf einer Reise bekommen haben“, freut sich Piotr Manowiecki. bbz
Der Distelfink im Fokus
Bildervortrag zum Vogel des Jahres
Zwiesel. Stieglitz, Distelfink, Distelzeisig oder auch Carduelis carduelis: Der farbenprächtigste Singvogel Europas hat viele Namen. Heuer ist er „Vogel des Jahres“. Am Donnerstag, 31. März, ab 19.30 Uhr erzählt bei einem Bildervortrag im Naturparkhaus in Zwiesel Dr. Christian Stierstorfer vom LBV Wissenswertes über den Vogel und eröffnet die Ausstellung dazu.
Der kleine Preisträger ist bedroht. Heute gibt es nur mehr halb so viele Stieglitze wie 1990, nämlich in Deutschland noch rund 400 000 Brutpaare. Zwar ist der kleine, bunte Fink keine vom Aussterben bedrohte Art, dennoch deutet sein Verschwinden auf Probleme hin. 40 Prozent der Stieglitze leben in der Agrarlandschaft. Aufgrund von Monokulturen, Pflanzenschutzmitteln und intensiver Düngung ist es für den Vogel zunehmend schwer, Nahrung und Nistmöglichkeiten zu finden. Die anderen 60 Prozent der Vögel leben im Siedlungsbereich, aber auch hier sind die Bedingungen meist nicht ideal, weil zu oft und zu früh gemäht wird. bbz