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Vom Wert des dunklen Himmels
Naturpark startet mit tschechischen Partnern Projekt zum Thema Lichtverschmutzung
Zwiesel/Krsy. Immer weniger Plätze auf der Welt gibt es, an denen die Nacht wirklich zur Nacht wird, sprich völlige Dunkelheit herrscht. „Lichtsmog“ wird zunehmend kritisch gesehen. Jetzt widmet sich der Naturpark Bayerischer Wald dieser Problematik. Er startet zusammen mit tschechischen Partnern ein innovatives, grenzüberschreitendes Projekt zur Lichtverschmutzung.
Mit einer Fachkonferenz in Krsy, Tschechien wurde es jetzt offiziell begonnen. Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt begrüßt dieses neue Projekt mit dem Partner „Aktivity pro“. „Unser Naturpark hat bereits in den letzten Jahren mit demselben Träger die Errichtung eines Umweltbildungszentrums als Partner unterstützt“, berichtet Schmidt.
Die kleine Ortschaft Krsy liegt nordwestlich von Pilsen in einem Gebiet mit sehr geringer Lichtverschmutzung und gilt in Mitteleuropa als herausragende Region zur ungestörten Sternenbeobachtung. Eine große Gruppe mit über 50 Vertretern von astronomischen, universitären und anderen Einrichtungen sowie hochrangige Politiker fanden sich zum Projektstart am dortigen Umweltbildungszentrum ein.
Während sich in Deutschland bisher nur wenige Institutionen mit dem Thema Lichtsmog beschäftigen, ist Tschechien schon bedeutend weiter. Die Tschechische Republik war das erste Land Europas, das gesetzliche Maßnahmen gegen die nächtliche Lichtverschmutzung ergriffen hat. Demnach ist jede Form der künstlichen Beleuchtung außerhalb bestimmter Regionen verboten – insbesondere, wenn sie in den Himmel gerichtet ist. Überdies gibt es bereits vier gesetzlich festgelegte Lichtschutzgebiete, wo der dunkle Himmel als eigener Wert für künftige Generationen dauerhaft erhalten werden soll.
Außerdem arbeitet das tschechische Umweltministerium zusammen mit weiteren fünf Ministerien aktuell an verpflichtenden Vorgaben für die einzelnen Ministerien und an einem Förderprogramm für Gemeinden zur Umrüstung der Straßenbeleuchtungen. An die über 6200 Gemeinden wurde schon eine Handlungsbroschüre verteilt. „Hier eröffnen sich große Potenziale, grenzüberschreitend voneinander zu lernen“, sagt Naturpark-Bildungsreferent Hartwig Löfflmann.
Im Rahmen des INTERREG-Projekts mit dem Titel „Lichtverschmutzung – gemeinsames Verfahren“ arbeiten der tschechische Partner Aktivity pro und der Naturpark eng zusammen. Verschiedenen Methoden und Ansätze sollen ausgearbeitet werden, um neu entstehende Lichtverschmutzung zu vermeiden und bestehende einzudämmen. Über eine intensive Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit sowie neue Ausstellungen soll die Thematik der Bevölkerung und Entscheidungs- trägern näher gebracht werden.
Die Auswirkungen von Lichtsmog auf die Umwelt, Tier- und Pflanzenwelt sowie auf den Menschen sollen ausgearbeitet, aber auch gezeigt werden, was der Verlust des dunklen Nachthimmels bedeutet. „Bereits in unseren Kreisstädten ist die Beobachtung der Milchstraße zu einem immer selteneren Himmelsschauspiel geworden“, so der Naturpark. Es stelle sich bereits die Frage, wie stark die zunehmende Lichtverschmutzung die Sternbeobachtung im Bayerischen Wald beeinträchtigt und ob unsere Kinder und Kindeskinder noch über einen mit Sternen übersäten Nachthimmel staunen können.
Im Zuge des Projekts werden auch öffentliche Veranstaltungen angeboten. Höhepunkte dürften Sternbeobachtungen im Naturparkgebiet werden, aber auch die Beobachtung der totalen Mondfinsternis in der Nacht zum 28. Juli dieses Jahres. Große Unterstützung erfährt der Naturpark hier durch die Bayerwald-Sternwarte und weitere regionale Interessierte, mit denen die Veranstaltungen durchgeführt werden.
Die Auftaktveranstaltung auf der bayerischen Seite wird im Naturparkhaus in Zwiesel am Donnerstag, 1. März, stattfinden. Dabei wird allen Interessierten das Projekt und die Thematik näher vorgestellt und die Möglichkeiten der Sternbeobachtung im Bayerischen Wald präsentiert.
Das Projekt umfasst ferner die Gründung eines grenzüberschreitenden Netzwerkes von Fachinstitutionen, die sich mit der Problematik der Lichtverschmutzung beschäftigen. Als weitere Partner bindet der Naturpark die Fachgruppe „Dark Sky“, die Vereinigung der Sternfreunde Deutschlands und zudem die Sternwarten in Ostbayern ein. Entsprechende Partner auf der tschechischen Seite kommen noch hinzu. Ziel ist der fortwährende Austausch zwischen diesen Einrichtungen mit dem Ziel, die Lichtverschmutzung zu vermindern.
Infos über die Projektinhalte gibt es auf www.naturpark-bayer-wald.de/lichtverschmutzung.html und gegen Ende des Projekts bei einer Abschlusskonferenz. Die Laufzeit endet zwar bereits Ende Januar 2019, aber ein Nachfolgeprojekt könnte sich anschließen. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Gebietsbetreuer leisten wertvolle Arbeit
1. Natura 2000-Gipfel – Akzeptanz für weltweit größtes Naturschutzgebiet fördern
Zwiesel/München. Bayerns Naturschätze sind wertvoll und von herausragender Bedeutung. Um deren Wertschätzung zu fördern, startete Umweltministerin Ulrike Scharf mit einem Staatsempfang den 1. Natura 2000-Gipfel in Schloss Nymphenburg. Dieser Fachkongress ist die Auftaktveranstaltung des fünf Jahre dauernden Kommunikationsprojektes LIFE living Natura 2000. Die Gebietsbetreuer des Naturparks Bayerischer Wald leisten wichtige Arbeit in den Natura 2000-Schutzgebieten in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Passau und Regen.
Hochrangige Vertreter der EU, sowie der Kommunen und Behörden als auch Landnutzerverbände und Vereine kamen zu diesem Anlass in München zusammen. Auch die Gebietsbetreuer Bayerns waren mit einem Informationsstand vertreten und informierten über ihren Beitrag in den Natura 2000-Gebieten. „Mit Natura 2000 haben wir weltweit das größte Naturschutzgebiet, das es zu schützen gilt. Unsere Natur ist nicht nur die wichtigste natürliche Ressource, sondern sie bietet uns auch Erholung und Entspannung und deshalb ist es heute mit diesem Gipfel so wichtig, dass wir dieses grenzüberschreitende große Naturschutzgebiet in den Mittelpunkt rücken und auch besser kommunizieren.“ So verdeutlichte Umweltministerin Scharf bei ihrer Festansprache die Bedeutung der bayerischen Landschaft mit ihren Naturschätzen.
Natura 2000 feierte vergangenes Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Dennoch ist dem Großteil der Bevölkerung dessen Bedeutung unbekannt. Hier setzt das LIFE-Projekt an. Über Information in den Gebieten, Wanderausstellungen und Fachtagungen sollen Akzeptanz und Wertschätzung für das weltweit größte Naturschutzgebiet geschaffen werden. Elf Prozent der Landesfläche sind im Rahmen von 746 Fauna-Flora-Habitat (FFH)-und Vogelschutzgebieten geschützt. Dies sind oft die letzten Rückzugsmöglichkeiten seltener Arten in einer intensiv genutzten Landschaft. Zugleich sind diese Räume meist der Inbegriff der schönen bayerischen Landschaft und fördern über einen sanften Tourismus oft die lokale Wirtschaft.
Auch die Gebietsbetreuer in Bayern sind wichtige Botschafter für die Natur und betreuen zu einem großen Teil Natura 2000-Gebiete. Im Bereich des Naturparks Bayerischer Wald und darüber hinaus sind Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion, und Stefan Poost, Betreuung des Ilztals, tätig. So werden rund um den Großen Arber bedrohte Tierarten, wie beispielsweise das Auerhuhn als Leitart, geschützt. Außerdem beherbergt das FFH-Gebiet „Silberberg“ als überregional bedeutsames Winterquartier viele verschiedene Fledermausarten. Am Arbergipfel kommen seltene Eiszeitreliktarten wie Dreiblatt-Binse oder Alpenflachbärlapp vor. Das FFH-Gebiet „Talsystem Ilztal“ bietet neben einer Vielzahl von Pflanzenarten, wie Sibirische Schwertlilie, auch eine Reihe schützenswerter Tierarten, wie Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze.
Damit alle Aspekte des Naturschutzes abgedeckt werden können, ist der Aufgabenbereich der beiden Gebietsbetreuer sehr breit gefächert. Zu den Schwerpunkten zählen neben Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung, und Besucherlenkung, auch verschiedene Monitoring-Projekte der Fauna und Flora.
Theater und Starkbieranstich:
Alle Plätze sind reserviert
Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald veranstaltet am heutigen Samstag ab 18 Uhr im Historischen Naturpark Wirtshaus im Grenzbahnhof ein Theater mit Starkbieranstich. Mittlerweile sind alle Plätze reserviert, es gibt keine Sitzplätze mehr. löf
Dem Luchs auf der Spur
Schneeschuhwanderer lesen mit Experten Tierfährten im Schnee
Arnbruck/Drachselsried. Bei einer Schneeschuhwanderung zum Thema Tierspuren im Winter waren die verschiedenen Pfoten- und Fußabdrücke im Schnee, etwa von Marder, Reh, Fuchs und Hase schnell bestimmt. Als aber handtellergroße Spuren direkt auf dem Wanderweg auftauchen, wurde es für die Teilnehmer kniffliger. Doch sowohl die Schrittlänge als auch die Form der Trittsiegel wiesen darauf hin, dass dort erst vor kurzem zwei Luchse in der Ranz unterwegs waren.
Zur Führung hatten Markus Schwaiger vom Luchsprojekt Bayern des World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland und der Gebietsbetreuer für die Arberregion Johannes Matt zusammen mit den Tourist-Infos Arnbruck und Drachselsried eingeladen.
Die mit 20 Personen komplett ausgebuchte Führung hatte sogar Gäste angezogen, die etwa von München her angereist waren. Gewandert wurde im Bereich Schareben rund um den Plattenriegel. Während der Führung erfuhren die Teilnehmer mehr zur Lebensweise und zum Lebensraum des Luchses. Der Experte vom WWF beantwortete auch Fragen, beispielsweise nach der Luchs-Zahl im Arbergebiet und der Erfassung der Tiere.
Nach gemütlicher Einkehr in der Berghütte Schareben, folgte ein umfassender Vortrag zum Luchs. Markus Schwaiger erläuterte dabei verschiedene Aspekte zur Biologie, zum Monitoring und zum Management der großen Katze. „Der Luchs ist kein Indikator für unberührte Wildnis. Er kommt auch sehr gut in der Kulturlandschaft zurecht. Er ist ein Zeichen von Akzeptanz in der Gesellschaft“, fasste Markus Schwaiger seinen Vortrag zusammen.
Am Ende des Tages waren alle Teilnehmer vom Einblick in das Leben der Luchse fasziniert und sich einig, dass dieses Tier ein schützenswerter Teil der Natur- und Kulturlandschaft sei. Informationen über das Luchsprojekt Bayern gibt es auf www.luchs-bayern.de.vbb
Ökologisch oder konventionell?
Klimanetzwerk-Vortrag mit Thomas Lehner vergleicht Landwirtschaftskonzepte
Viechtach. Einen Vortrag zur Frage, ob ökologische oder konventionelle Landwirtschaft besser ist und ob Ökonomie und Ökologie ein Widerspruch sind, bieten die Naturpark Umweltstation Viechtach und der Agenda Arbeitskreis Energie und Verkehr im Rahmen des Klimanetzwerkes an.
Der Klimanetzwerk-Vortrag findet am Dienstag, 20. Februar, um 19.30 Uhr im Alten Rathaus statt. Der Eintritt ist frei. Der Vortragsort ist bei Anreise mit der Bahn um 19.22 Uhr rechtzeitig zu erreichen.
Referent ist Thomas Lehner, Leiter des Fachzentrums Ökologischer Landbau beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Deggendorf. Er berichtet über Trends beim Ökolandbau und Entwicklungen beim Verbraucherverhalten. Bei seinem Vortrag wird er auch auf Fragen eingehen, was verschiedene Ökosiegel bedeuten, welche Auflagen und Förderungen damit verbunden sind und wie ökologische Lebensmittel überhaupt kontrolliert werden. Die Wirtschaftlichkeit vom ökologischen Landbau sowie Klima- und Umweltfragen stehen ebenso auf dem Programm.
Rund 12 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Deutschen stehen laut Veranstalter mit der Ernährung in Verbindung. Saisonale, regionale und biologische Lebensmittel können einen Beitrag zum „Klimafasten“ oder für den Natur- und Umweltschutz sein.ro
Im Grenzbahnhof: Theater und Starkbieranstich
Waidlerbüne und Gabi Nowak treten auf
Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald lädt am Samstag, 17. Februar, ab 18 Uhr zu Theater und Starkbieranstich in das historische Naturpark Wirtshaus ein.
Die Waidlerbühne Bayerisch Eisenstein führt den Einakter „Herr Ober, ein Dergl“ auf. Gabi Nowak wird anschließend wieder mit Gstanzln aufwarten, musikalisch begleitet von Andreas Zitzelsberger. Der Eintritt ist frei. Für die musikalische Umrahmung sorgen heuer erstmals die „Fränkischen“, eine kleine Blaskapelle mit acht Mann, die regelmäßigen Kontakt zu Bayerisch Eisenstein pflegt und extra zum Starkbieranstich vor Ort kommt. Tischreservierung ist erwünscht. Zum Ausschank kommt der „Silvator“ der Dampfbierbrauerei Pfeffer. Die An- und Abreise ist bequem stündlich mit der Waldbahn möglich, letzte Rückfahrmöglichkeit Richtung Zwiesel und Plattling besteht um 21.41 Uhr. löf
Durch den winterlichen Arberwald
Wanderung mit Naturpark-Gebietsbetreuer am Mittwoch
Bayer. Eisenstein. Der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald, lädt am Aschermittwoch zu einer Winterwaldwanderung rund um Bayerisch Eisenstein ein.
Die Teilnehmer erkunden auf präparierten Winterwanderwegen die Besonderheiten des verschneiten Arberwaldes und hören zudem Sagen und Geschichten aus dem Bayerischen Wald. Treffpunkt ist am Mittwoch, 14. Februar, um 9.30 Uhr am Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein an der Info-Theke in der Eingangshalle.
Die geführte Wanderung wird etwa drei bis vier Stunden dauern. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Einkehr im Naturpark-Wirtshaus. Anmeldungen werden bis zum morgigen Dienstag, 12 Uhr bei der Touristinfo Bayerisch Eisenstein unter 09925/940 316 erbeten. Die Gemeinschaftsveranstaltung mit der Touristinfo Bayerisch Eisenstein ist kostenlos.bbz
Tieren auf der Spur
Auf Spurensuche mit dem Gebietsbetreuer
Arnbruck/Drachselsried. Im Winter verraten charakteristische Spuren die Anwesenheit einer Vielzahl heimischer Tiere. Bei einigen hat die aktive Zeit des Jahres bereits begonnen. Auch die eine oder andere Vogelart ist schon zurück. Der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, hilft bei der Spurensuche und erklärt dabei den Lebensraum und mit welchen Strategien die Tiere den Winter überstehen.
Nach der gemeinsamen Fahrt mit dem Skibus von Arnbruck über Drachselsried nach Schareben führt die Wanderung um den Plattenriegel und durch die ausgedehnten Wälder des Arbermassives wieder zurück über Drachselsried zum Dorfplatz von Arnbruck. Zwischendurch ist eine Einkehr in den Gasthof „Zur Poschinger Hütte“ geplant. Die naturkundliche Führung ist kostenlos und wird gemeinsam vom Naturpark Bayerischer Wald und den Tourist-Infos Arnbruck und Drachselsried organisiert. Sie und ist auch für Familien mit Kindern geeignet.
Treffpunkt für die vier- bis fünfstündige Wanderung ist am Sonntag, 18. Februar, um 9.15 Uhr auf dem Dorfplatz Arnbruck. Von dort erfolgt die Fahrt mit dem Skibus nach Schareben, um 9.20 Uhr vom Dorfplatz Arnbruck, um 9.26 vom Dorfplatz Drachselsried. Bitte festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und Verpflegung mitbringen. Es wird um eine Anmeldung bis Freitag, 16. Februar, um 12 Uhr bei der Tourist-Info in Drachselsried unter 09945/ 905033 gebeten.vbb