Große Auszeichnung für Heinrich Schmidt
Engagierter Politiker und Kämpfer für den Umwelt- und Naturschutz aus Viechtach erhielt das Bundesverdienstkreuz
Viechtach. Es ist Anerkennung und Wertschätzung und zugleich ein Dankeschön für ein Engagement, das aller Ehren wert ist. Für seine seit vielen Jahren ungebrochene kommunalpolitische Arbeit und seinen Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz hat Heinrich Schmidt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Minister Helmut Brunner überreichte dem Viechtacher sowie zwei weiteren Niederbayern – Yvonne Brandl aus Geiselhöring (Lkr. Straubing-Bogen) und Konrad Treitinger aus Ergoldsbach (Lkr. Landshut) die Auszeichnung.
Bei der Feierstunde in Landshut dankte der Minister den drei Niederbayern für ihr herausragendes Engagement. „Unsere Gesellschaft braucht Persönlichkeiten wie Sie, die für andere Verantwortung übernehmen und dadurch Vorbilder für unsere Jugend sind“, betonte Helmut Brunner.
Heinrich Schmidt ist seit mehr als drei Jahrzehnten ehrenamtlich im Natur-, Umwelt und Artenschutz aktiv. Unter anderem ist er erster Vorsitzender des Naturparks Bayerischer Wald. Viele Projekte im Naturpark tragen seine Handschrift, etwa der Aus- und Umbau des Grenzbahnhofs in Bayerisch Eisenstein zu einer Umweltbildungseinrichtung. Schmidt engagiert sich seit vielen Jahren auch in der Kommunalpolitik. Seit 1996 ist er Kreisrat im Kreistag von Regen. Von 2002 bis 2014 vertrat er als weiterer Stellvertreter den Landrat des Landkreises Regen. Außerdem war der pensionierte Forstbeamte Mitglied des Viechtacher Stadtrates und sechs Jahre zweiter Bürgermeister von Viechtach. In seiner Laudatio ging Minister Brunner näher auf den Einsatz Schmidts für das Gemeinwesen ein. Dabei sagte er, dass „gerade Ihr herausragendes Engagement im Bereich des Umwelt-, des Natur- und des Artenschutzes“ hohe Anerkennung verdiene.
„Darüber hinaus bringen Sie sich im Landesvorstand der Freien Wähler in Bayern ein und sind Bezirksvorsitzender der Freien Wähler in Niederbayern. Mehrere Jahre engagierten Sie sich gleichfalls im Beirat der Akademie für politische Bildung in Tutzing“, meinte Brunner. Neben Schmidts früherer hauptberuflichen Tätigkeit als Förster gelte sein enormer Einsatz bis heute dem Naturschutz, etwa Landschaftspflegemaßnahmen und der Umsetzung von Projekten, bei denen er über 30 Jahre lang den Einsatz von „ABM-Arbeitskräften“ organisierte und diese auch teilweise leitete. Daneben setzte Schmidt im Landkreis Regen ein Streuobstprogramm um, bei dem zirka 4000 Streuobstbäume gepflanzt wurden.
Wie der Minister weiter lobend hervorhob, leiste der Geehrte gemeinnützige Arbeit als erster Vor-sitzender des „Naturparks Bayerischer Wald“, einem der größten Naturparks in der Bundesrepublik Deutschland. Zudem ist Schmidt beratendes Mitglied im kommunalen Nationalparkausschuss, im Hauptausschuss des „Bayerischen Wald-Vereins“ sowie dritter Vorsitzender des „Naturparkverbandes Bayern“. Er übte über lange Jahre das Amt des Geschäftsführers des Arbeits- und Gebietsausschusses Altlandkreis Viechtach im Naturpark Bayerischer Wald aus. „Besonders der weitere Ausbau des Naturpark-Infostellennetzes in den Mitgliedslandkreisen prägte Ihre Amtszeit als Vorsitzender des Naturparks Bayerischer Wald“, hob Brunner hervor und nannte als „größte Projekt des Naturparks“, das unter Schmidts Federführung umgesetzt wurde, die Sanierung des höchstgelegenen Grenzbahnhofes der Bundesrepublik Deutschland in Bayerisch Eisenstein und dessen Aus- und Umbau zur Umweltbildungseinrichtung. „Ihnen ist es zu verdanken, dass der unter Denkmalschutz stehende Grenzbahnhof von der Deutschen Bahn angekauft wurde und weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich bleiben kann“, betonte der Minister. Dabei sei es eine große Aufgabe gewesen, Förder- und Sponsorenmittel dafür einzuwerben.
Die Liste von Schmidts Erfolgen setzte der Minister noch fort. Wie er ausführte, sei der Viechtacher Projektleiter bei mehreren größeren Vorhaben gewesen. „Auf Ihre Initiative hin entstand am Naturschutzgebiet ,Großer Pfahl’ ein Biotopverbund von über 50 Hektar“, meinte er. Mit der Umsetzung des Pflege- und Entwicklungsplans habe der Naturpark maßgeblich dazu beigetragen, dass der „Große Pfahl“ als erstes Geotop in die Auszeichnungsreihe „Bayerns schönste Geotope“ aufgenommen wurde. Darüber hinaus wurde unter Schmidts Leitung das Pfahlmuseum im Alten Rathaus in Viechtach eingerichtet und die Umweltstation Viechtach sowie das Füh-rungsangebot am Pfahl ins Leben gerufen. Auch die Renaturierung und der Kauf des Naturschutzgebietes „Bachlerner Moos“ durch den Landkreis Regen wurden durch den engagierten Viechtacher eingeleitet und koordiniert.
„Darüber hinaus leisteten Sie aber noch weitere wertvolle ehrenamtliche Arbeit als Mitglied des Prüfungsausschusses für die Jägerprüfung in Niederbayern. Zudem sind Sie Mitglied in zahlreichen Vereinen, unter anderem bei den Freiwilligen Feuerwehren Pirka und Blossersberg, im Landesbund für Vogelschutz, im Gartenbauverein oder im Kulturverein“, lobte der Minister.dal/vbb
INFO
Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wird an in- und ausländische Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, etwa im sozialen und karitativen Bereich. Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Die Auszeichnung besteht aus einem Verdienstkreuz am Bande, einer Miniaturausführung und einer Urkunde.