Naturpark-Umweltstation informierte zu Pilzen
Warm und freundlich gestaltete sich der Morgen am 08.09. in Bayerisch Eisenstein. Erwartungsvoll sammelten sich ca. 30 Leute am Parkplatz des Grenzbahnhofes. Sie alle waren gekommen um zu lauschen und zu lernen. Wem? Peter Karasch, Mykologe im Nationalpark Bayerischer Wald. Zusammen mit der Naturpark-Umweltstation gab er eine kleine Führung in den Wälder Eisensteins. Nach einer kleinen Einführung ging es auch gleich los. Allerdings kam der Tross nicht weit, gleich ein paar Meter nach Beginn spross der erste Pilz aus dem Boden. Ein Täubling. Ein gutes Objekt zum üben. Wer Pilze bestimmen will, sollte immer den ganzen Fruchtkörper aus dem Boden nehmen. Wichtige Merkmale, die sich eventuell an der Stilbasis befinden können somit nicht übersehen werden. Es schadet dem Pilz nicht, wenn er ganz entnommen wird. Der eigentliche Pilz ist das Myzel im Boden. Der oberirdische Teil, der Fruchtkörper, ist vergleichbar mit einem Apfel, der vom Apfelbaum genommen wird. Dem Baum schadet dies nicht, selbiges hier mit dem Myzel.
Peter Karasch erklärt wie man den Fruchtkörper handhabt. Bei Täublingen ist der Stil fest und bricht wie ein Apfelstückchen. Der Täubling gehört zu den Sprödblättlern, das heißt, seine Lamellen splittern bei Berührung. Mit diesen Erklärungen faszinierte er die Teilnehmer der Führung. Es gehört einiges dazu Pilze richtig zu erkennen. Vor allem das Nutzen aller Sinne, wie zum Beispiel den Geruch. Bei manchen Pilzen gehört dieser auch zu den Erkennungsmerkmalen. Ganz individuell kann der Pilz, nach Waschkeller oder wie z.B. beim gelben Knollenblätterpilz nach Kartoffelkeimen (Keller) riechen.
Die ganze Führung dauerte 3 Stunden. 3 Stunden voller Information und wachsender Begeisterung für die Pilze, bei denen nicht nur Speisepilze im Fokus sein sollten. Sie sind wertvolle Organismen in allen Land-Ökosystemen, bauen Stoffe ab, gehen Symbiosen mit Bäumen ein. Informationen die nun auch alle Teilnehmer der Führung wissen und weitergeben können.