Winterausklang rund um den Silberberg
PM 11/2021: Wandertipp der Woche
Bodenmais. Diese Woche führt der Naturpark-Wandertipp der Woche in das bekannte Bodenmais zur etwas versteckten Gottesgab. Der Silberberg ist das Wahrzeichen von Bodenmais. Der markante Felsgipfel, wegen seines Doppelgipfels auch „Bischofshaube“ genannt, thront gleichsam über dem Markt, der sich zu seinen Füßen hin ausbreitet. Die Geschichte von Bodenmais ist untrennbar mit der Geschichte des Bergbaus am Silberberg verbunden. In den über 20 Kilometer langen Stollengängen, beherbergt er über 60 verschiedene Mineralien. Und noch etwas verbirgt der Silberberg ganz tief in seinen Stollen: Fledermäuse, die hier eines der größten Winterquartiere Mitteleuropas haben.
Mit 18 verschiedenen Fledermausarten gehört der Silberberg zu den artenreichsten Gebieten im gesamten Bayerischen Wald. Er ist ein wichtiges Balzgebiet und auch Winterquartier. Da es im Bayerischen Wald kaum natürliche Höhlen gibt, werden hauptsächlich aufgelassene Bergwerkstollen von den Fledermäusen für ihren Winterschlaf genutzt. Die Winterquartiere müssen feucht und kühl, aber frostfrei sein. Während des Winterschlafs sind alle Körperfunktionen der Fledermäuse auf ein Minimum reduziert und der Energieverbrauch äußerst gering. Beispielsweise benötigen sie dann nur einen Atemzug pro 90 Minuten. Diese noch mehr spannende Informationen über Fledermäuse lassen sich entlang des kleinen Fledermaus-Lehrpfad des Naturparks Bayerischer Wald rund um den Silberberg erfahren.
Wir starten die Wanderung an der Talstation des Silberbergs und folgen zunächst der steilen Teerstraße zur Mittelstation. An dieser wählen wir nicht den direkten Aufstieg zum Silberberg, sondern gehen daran vorbei. Hier war einmal der sogenannte Bremsberg. Mit etwas Klettergeschick und Furchtlosigkeit kann man ein paar Meter in den Stollen „Hochort- ausgebranntes Ort“ hineinklettern, aber Vorsicht ist dabei geboten. Wir setzen unseren Weg auf einem Kiesweg fort und biegen erst beim zweiten Abzweig nach links in den bequemen Weg auf den Silberberg. Dieser führt uns zu einer Stelle mit viel roter Erde, die uns das Eisenerz anzeigt. Hier gibt es wieder für mutige einen kleinen, versteckten Durchschlupf, wo vielleicht Eiskristalle einem noch in Winterwelt verzaubern. Oder man wählt alternativ den kurzen steilen Anstieg, der zur Gottesgab ausgeschildert ist. Hier beim größten Übertageabbau lädt ein Aussichtssteg zum Besuch ein. Dieser wurde in Zusammenarbeit von Markt Bodenmais und Naturpark Bayerischer Wald vor Kurzem erneuert und bietet einen beeindruckenden Einblick in die Gottesgab. Das Farbenspiel aus blauen, gelben, weißen, brauen und roten Farben ist besonders eindrucksvoll. Im Bereich der Gottesgabe gibt es zudem Wissenswertes zum Monitoring am Silberberg und ein paar Rätselfragen zur Franzi Fledermaus.
Wir steigen die paar Meter wieder zurück und folgen wieder dem Wanderweg Nummer 1 der nochmals etwas nach Norden ausholt und dann zum Gipfel des Silberbergs führt. Vom Gipfel können wir einen tollen Rundumblick auf Bodenmais, Kronberg und Harlachberg, das Arbermassiv und bis zum Rachel genießen. Unmittelbar unterhalb des Silberberggipfels informieren drei größere Infotafeln über das Gebiet, das Bergwerk und die Fledermäuse. Für den kurzen Abstieg nehmen wir wieder den Wanderweg Nummer 1, gehen oberhalb der Skipiste in den Wald, halten uns links bergab und folgen dem Wanderweg Nummer 10 bevor wir wieder die Talstation erreichen. Insgesamt ist die Runde etwa 3 km kurz und es sind im Auf- und Abstieg jeweils 200 Höhenmeter zu bewältigen.