Pressemeldungen
Kultur und Brauchtum im Naturpark Kreisheimatpfleger Hans Neueder referiert im Bahnhof Bogen
In der Naturpark- Infostelle im Bahnhof Bogen konnte Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. neben einer Reihe von Interessierten den Referenten Hans Neueder begrüßen. Dieser zeigte nach einer kurzen Einführung zwei Filme die Brauchtum und Lebensweisen von der Donau zum Wald zeigten. In einem ersten Film von Paul Enghofer aus dem Jahr 1962 mit dem Titel „Durch Gäu und Wald“ machte der Filmautor einen Streifzug entlang des Donautals bis hin zu den Höhen des Vorderen Bayerischen Waldes. Dabei kam die Bogener Kerzenwahlfahrt, das Englmari - Suchen, die Klöster im Donauraum aber auch beispielsweise die Burgruine Falkenfels und das Straubinger Volksfest mit dem Trachtenzug vor.
In einem zweiten Film von Johann Leopold Urban mit dem Titel „Vom Gäu in den Wald“ wurde der Landschaftsraum hin bis zu den Hochlagen des Bayerischen Waldes vertieft. Johann Leopold Urban, der Filmemacher stammte aus einem Fotogeschäft aus Straubing und hatte in Berlin eine Ausbildung zum Kameramann absolviert. Der 1933 entstandene Film musste der damaligen Zensur vorgelegt werden. Der Film wurde in Straubing nur noch in Fragmenten gefunden, die vom Bundesarchiv in Koblenz rekonstruiert und wieder zusammengefügt wurden. Der früher eine Stunde umfassende Film zeigt heute drei Teile mit insgesamt etwa 50 Minuten. Es sind eine Donaufahrt von Weltenburg bis Obernzell, die Naturschönheiten und der Brauchtum des Bayerischen Waldes sowie die Bereiche Wintersport, Industrie und bäuerliches Handwerk enthalten. Einzigartige Szenen sind in dem Film festgehalten. Es wird beispielsweise ein Pferdehandel auf dem Straubinger Markt gezeigt. Das Flachsbrechen aber auch die Urwälder am Falkenstein und die Schachtenhirten. Das Skispringen auf der Schanze in Grafenau kommt ebenso vor wie die Glasfachschule in Zwiesel oder Bilder von der Holztrift am Fällenrechen. Das Holzdrahthobeln und die Granitindustrie und auch die Fachschule für „Schnitzer“ wurden in kurzen Passagen abgehandelt.
Beide Filme liefen ohne Ton, sodass der Kreisheimatpfleger Hans Neueder die Gelegenheit hatte, die Szenen aus seiner Sicht zu kommentieren.
Am Ende des etwa 1,5 - stündigen Vortragsabends bedankte sich Bildungsreferent Hartwig Löfflmann beim Referenten und bei den Teilnehmern fürs Kommen.
Ausstellungseröffnung im Grenzbahnhof Eisenstein Josef Protiva und Jan Bosek präsentieren beim Naturpark
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2008 lädt der Naturpark Bayerischer Wald e.V. zu einer Ausstellungseröffnung in den Grenzbahnhof Eisenstein ein. Beginn ist am Freitag, 17.10.2008 um 19:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof in Eisenstein.
Josef Protiva und Jan Bosek zeigen Ölgemälde und Holzreliefschnitte. Zu diesen Holzreliefarbeiten wurde überwiegend Buchenholz verwendet. Die Werke der beiden aus Nordböhmen stammenden Aussteller sind bis März 2009 im Veranstaltungsraum des Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein während der üblichen Öffnungszeiten zugänglich.
Die Anreise zur Veranstaltung ist aus Richtung Plattling bequem mit der Waldbahn möglich (Ankunft: 19:11 Uhr). Auch die Rückfahrt mit der letzten Waldbahn um 21:40 Uhr ist gut möglich.
Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eintritt frei.
Ilz-Infostelle ab Sonntag, 19.10.08 für die Öffentlichkeit zugänglich Naturpark Bayerischer Wald e.V. lädt zum Tag der Offenen Tür
Die Naturpark-Infostelle für den Landkreis Freyung-Grafenau im Schloss Fürsteneck wird in diesen Tagen fertig gestellt. Am Sonntag, 19.10.2008 um 13:00 Uhr findet ein kurzer Festakt zur Eröffnung statt. Neben den geladenen Gästen ist auch die Gesamtbevölkerung ganz herzlich zur Eröffnungsveranstaltung und zum nachfolgenden „Tag der Offenen Tür“ eingeladen. Erstmals wird die Naturpark-Infostelle mit dem Schwerpunktthema Ilz und Flussperlmuschel der Öffentlichkeit präsentiert.
Gleichzeitig wird an diesem Nachmittag auch das ehemalige Künstleratelier von Josef Fruth in der Alten Wache im Schloss Fürsteneck zugänglich sein. Der Förderkreis Josef Fruth hält an diesem Sonntag auch seine Jahresversammlung ab.
Die Hauptförderung für die Infostelle kam von der Europäischen Union über den Europäischen Regionalfonds EFRE im Rahmen des Ziel 2 Programms Bayern.
Die Infostelle ist künftig von Mittwoch bis Montag und an Feiertagen jeweils von 09:30 Uhr bis 16:30 Uhr (Dienstag Ruhetag) geöffnet.
Zur Eröffnungsfeier ergeht an alle Interessierten herzliche Einladung.
Kultur und Brauchtum um den Bogenberg Vortrag und Filmvorführung in der Naturpark - Infostelle Bahnhof Bogen
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2008 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. einen Vortrag und eine Filmvorführung durch Hans Neueder, den Kreisheimatpfleger des Landkreises Straubing – Bogen an.
Treffpunkt ist am Freitag, 10.10.2008 um 19:30 Uhr in der Naturpark - Infostelle im Bahnhof Bogen, nicht wie versehentlich im Programm abgedruckt erst um 20:30 Uhr. Der Veranstaltungsraum befindet sich im Obergeschoss.
Das Thema „Kultur und Brauchtum um den Bogenberg" wird in einer kurzen Einführung behandelt. Anschließend wird der Film "Der Bayerische Wald" vorgestellt, der 1933 entstanden ist. Der damals wohl nie gezeigte Film ist eine Rarität ersten Ranges, die der Straubinger Fotograf und Filmemacher Johann Leopold Urban hergestellt hat und die erst seit kurzem in bearbeiteter Form vorliegt.
In drei Teilen behandelt der Film eine "Donaufahrt von Weltenburg nach Obernzell", die "Naturschönheiten und das Brauchtum im Bayerischen Wald" und den "Wintersport, Industrie und Handwerk im Bayerischen Wald". Der Vergleich "damals-heute" macht die gewaltige Entwicklung in unserem Raum deutlich.
Zur Veranstaltung sind alle Interessierten ganz herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Durch den Urwald zum Arberteppich
Im Rahmen des bayernweiten Aktionsprogramms „Bayern Tour Natur“ führte Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald letzten Sonntag 45 Teilnehmer einer Naturpark-Exkursion vom Großen Arbersee über die Seewand zum Gipfelplateau. Für viele der größtenteils einheimischen Wanderer war es die erste Tour durch eines der letzten „Urwaldgebiete“ des Bayerischen Waldes.
Bereits beim „Eintritt“ in den Seewand- oder Kaisersteig wurde besonders deutlich, dass das Naturschutzgebiet mit Recht oft als „Wilde Schönheit“ bezeichnet wird. Stürzt ein Baum so um, dass er den Weg blockiert, wird er zersägt, so dass nur der Teil, der auf dem Weg liegt, zur Seite geschafft werden muss. Dadurch wird verhindert, dass zusätzliche Trampelpfade entstehen. Der liegende Stamm dient dann als „Keimbett“ für neues Leben: Dort, wo z.B. Gräser oder Heidelbeersträucher den Waldboden bedecken, haben es Baumkeimlinge ohne solch ein erhöhtes „Keimbeet“ oft schwer. Im Kampf um Sonnenlicht unterliegen sie größeren Pflanzen. Nach etwa 30 Jahren erinnern dann nur die Stelzenwurzeln des jungen Baums daran, dass er sein Leben quasi dem Tod eines anderen Baumes verdankt. Sein ehemaliges Keimbeet, der liegende Baumstamm, ist verrottet.
Aber auch die ständig tropfenden Felsen faszinierten die Wanderer. Isabelle Auer regten sie immer wieder an, die Gruppe auch auf die unterschiedlichsten Moos- und Farnarten, also die eher unscheinbaren und trotzdem die Seewand so prägenden „Bewohner“ des Gebiets hinzuweisen.
Dass die Wanderer für die zwei Stunden, in denen sie die Seewand durchwanderten, viel über die Natur und Naturschutzarbeit in der Arberseewand erfahren hatten, und sich dabei sogar wie „in einer anderen Welt“, gefühlt hatten, bestätigte ein Exkursionsteilnehmer am Arbergipfel, dem Ziel der Führung folgendermaßen: „Die Einsamkeit und Wildnis der Seewand und der Besucherandrang am Gipfel stehen schon in einem starken Gegensatz zueinander. Trotzdem ist die Natur hier oben auch immer etwas ganz Besonderes, nicht nur jetzt im Herbst, wenn der Gipfel sich rotbraun färbt.“
Abenteuerliches vom Arber
„Der rote Teppich des frühherbstlichen Arbergipfels“. Unter diesem Motto stand letzten Mittwoch die von Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer geleitete Exkursion rund um das Arbergipfelplateau. Von dem frühherbstlichen roten Teppich bekamen die Teilnehmer jedoch nicht viel zu sehen. Vielmehr bot sich der Gruppe von Hartgesottenen ein vorwinterliches Bild. In der Nacht zuvor war auf dem Gipfelplateau der erste Schnee des Winters gefallen und hatte den König des Bayerischen Waldes mit einer dünnen Puderzuckerschicht überzogen. So bot sich den Teilnehmern ein faszinierendes Bild von vereisten Bäumen und Pflanzen, und hier und da war der Schnee auch noch vereinzelt liegengeblieben.
Die winterlichen Umstände hielten Isabelle Auer aber nicht davon ab, den interessierten Teilnehmern Wissenschaftliches und Literarisches rund um den höchsten Punkt des Bayerischen Waldes zu berichten. Am Kleinen Seeriegel, von dem aus sich dem Besucher ein gutes Panorama über den Kleinen Arbersee bietet, berichtete sie von der „Beinahe-Mordgeschichte“ am Kleinen Arbersee. Zu Beginn der 1990er Jahre fanden Taucher, die zu Forschungszwecken den Grund des Sees erkundschafteten, im Morast eine Geldbörse. Da ihnen der Sauerstoff ausging mussten sie an die Oberfläche zurückkehren und konnten die Umgebung nicht nach weiteren Fundstücken absuchen. Als sie die Geldbörse am Ufer öffneten, stellten sie zu ihrem Erstaunen fest, dass darin 300 DM gut erhaltenes Bargeld, sowie diverse Kundenkarten enthalten waren. Dank des Namen auf Bank- und Kundekarten konnten sie die Besitzerin der Geldbörse ausfindig machen. Diese meldete sich auf Anhieb am Telefon, womit den Tauchern ein Stein vom Herzen fiel. Die Frau konnte den Tauchern auch berichten, wie sie ihre Geldbörse verloren hatte: Zu Beginn der 1980er Jahre war sie mit Freundinnen in einem Ruderboot auf dem Kleine Arbersee unterwegs. Da sich die Damen im Boot nicht sehr geschickt anstellten, kenterte das Boot und die drei Damen fielen in den See, wobei die Geldbörse verloren ging. Die Frauen wurden gerettet. Nach der Bootsfahrt hatte man geplant, noch Glas einzukaufen. Da aber nur eine von Ihnen eine Handtasche mitgenommen hatte, gaben ihr die anderen beiden ihr Geld, damit sie es aufbewahren konnte. Aus dem Einkaufsbummel wurde nach dem Unfall dann jedoch nichts mehr.
Die Teilnehmer der Exkursion konnten also erleichtert aufatmen. Isabelle Auer führte die durchfrorenen Teilnehmer zuletzt noch bis zum Gipfelkreuz, an dem sie die erste winterliche Führung dieses Jahres beendete.
In zwei Tagen vom Eck zum Falkenstein
Die Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald bieten Mitte Oktober ihre erste Zweitageswanderung an. Die Leitung liegt bei den beiden Arbergebietsbetreuerinnen Isabelle Auer und Caroline Stautner.
Treffpunkt für die Zweitagestour, die bei jedem Wetter stattfindet, ist am Mittwoch, 15. Oktober um 9:00 Uhr im Zwieslerwaldhaus. Mit dem Bus geht es dann zum Ausgangspunkt der Tour, zum Eck.
Von dort aus wird man mit einer reinen Gehzeit von sechs Stunden (keine Einkehrmöglichkeit unterwegs) zum Gipfel des Großen Arbers wandern. Nach einer Gipfelführung bei Sonnenuntergang wird man im Arberschutzhaus übernachten. Gestärkt von einem reichhaltigen Frühstücksbuffet geht es am nächsten Tag weiter über Bayerisch Eisenstein, Schwellhäusl, Zwieslerwaldhaus und den Steinbachfällen hinauf zum Großen Falkenstein. Nach einer Rast am Falkenstein geht es über den Ruckowitzschachten zurück nach Zwieselerwaldhaus. Die Tour endet am Donnerstag, 16. Oktober gegen 18 Uhr im Zwieslerwaldhaus. Da diese Etappe etwa zehn Stunden dauern wird, ist die Exkursion nur für ausdauernde Wanderer zu empfehlen.
Da die Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt ist, ist eine Anmeldung bis zum Freitag, 26. September, 16:00 Uhr erforderlich unter Tel. 09922-802480. Die Unkosten für Übernachtung und Transfer müssen selbst getragen werden.
Am ersten Tag bestehen erst am Zielpunkt der Etappe, dem Arbergipfel, Einkehrmöglichkeiten. Deshalb sollte man sich neben wetterfester Kleidung und festem Schuhwerk auch eine Brotzeit mitnehmen.
Tag des Geotops Naturpark-Wanderung am Quarzriff „Großer Pfahl“
Am kommenden Wochenende werden in ganz Deutschland viele Veranstaltungen zum „Tag des Geotops“ angeboten. Geotope sind steinalte Boten der Erdgeschichte, wie beispielsweise bizarre Felsen, geheimnisvolle Höhlen oder Fundstellen seltener Mineralien. Hier kann man gleichsam den „Pulsschlag der Erde“ fühlen. Das Quarzriff „Großer Pfahl“ bei Viechtach führt als „Bayerns Geotop Nummer eins“ die Bestenliste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler in Bayern an.
Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ findet sich eine beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt. Wie „Bonsaibäume“ wachsen uralte und knorrige Pfahlkiefern fast auf dem nackten Felsen. Grünlich schimmernd überzieht die Schwefelflechte manche feuchtere Felswände der hoch aufragenden Quarzriffe. In einem Fangtrichter am Felsenfuß wartet der Ameisenlöwe auf seine Beute. Wechselwarme Reptilien wie die prächtig schimmernde Zauneidechse oder die schlanke, völlig ungiftige Schlingnatter bevorzugen die sonnen- und steinreiche Südseite der Felsen. Jahrhunderte lang wurde das Umfeld der Felszüge als meist gemeinschaftliches „Weideland“ genutzt. So entstand eine artenreiche „Pfahlheide“, die gerade zur herbstlichen Wanderzeit ein buntes Farbenspiel mit dem purpurrosa blühenden Heidekraut oder der gelben Blutwurz bietet.
Pfahl-Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher vom Naturpark Bayerischer Wald lädt anlässlich des „Tags der Geotope“ zu einer zweistündigen naturkundlichen Wanderung am Quarzriff „Großer Pfahl“ ein. Dabei kann man Wissenswertes und Interessantes zur Erdgeschichte, Tier- und Pflanzenwelt oder fast 100-jährigen Abbaugeschichte im ehemaligen Quarzbruch erfahren. Für große und kleine Naturfreunde ist dabei einiges geboten: Spielerisch kann man den Pfahl mit der Pfahlsage kennen lernen oder mit Lupen auf dem eigens eingerichteten Klopferplatz nach Bergkristallen suchen.
Treffpunkt in Viechtach ist am Sonntag, den 21.September um 13:30 Uhr am Parkplatz Großer Pfahl an der B85.
Weiterlesen … Tag des Geotops Naturpark-Wanderung am Quarzriff „Großer Pfahl“