Pressemeldungen
Gravitations-Wasserwirbel-Kraftwerke im Naturparkhaus vorgestellt Dipl. Ing. Franz Zotlötterer erläutert Stromerzeugung und Wasserbelüftung
Naturpark Bayerischer Wald e.V. und Arbeitskreis Energie hatten zu einem Vortrag über Gravitations-Wasserwirbel-Kraftwerke in das Naturpark Informationshaus eingeladen. In Begrüßung und Einführung dankten Bildungsreferent Hartwig Löfflmann und Dr. Paul Kestel vom Arbeitskreis Energie allen Interessierten vor allem dem österreichischen Referenten aus Obergrafendorf fürs kommen. Willi Baumgartner vom Energiearbeitskreis verwies auf die älteste Art der Energieerzeugung mit Wasserkraft. Diese war bereits im dritten Jahrtausend vor Christus in China im Einsatz. Gravitations-Wasserwirbel-Kraftwerke stellen eine neue Art der Energieerzeugung dar, mit der man sich auseinander setzten muss. Der Referent Dipl. Ing. Franz Zotlötterer schilderte kurz seinen Werdegang. Er studierte Nachrichtentechnik und Elektrotechnik und kam über die Belüftung von Gewässern, speziell seines Garten-Schwimmteiches zunächst zur Gewässerrenaturierung. Im Zuge der Problemlösung für die Belüftung befasste er sich mit Wirbeln. Wirbel bringen zusätzlich Sauerstoff in die Gewässer und beleben.
Im nächsten Schritt entwickelte Zotlötterer ein einfaches Turbinenschaufelrad, das den Wirbel zur Energieerzeugung nutzen kann. Diese Rotationsbewegung geht relativ langsam mit einer Geschwindigkeit von etwa 1m/s. In Österreich erhielt er hierfür den Innovationspreis. Obwohl die Behörden dort strengere Auflagen verlangen, hatte er innerhalb kurzer Zeit eine Genehmigung für sein Gravitations-Wasserwirbel-Kraftwerk. Dieser Kraftwerkstyp ist für geringe Fallhöhen geeignet und könnte vor allem dort eingesetzt werden, wo mit Sohlschwellen verbaute und begradigte Gewässer einer Renaturierung bedürfen. Bei großen Fallhöhen nimmt der Wirkungsgrad eher ab. Zotlötterer verglich dies mit der Badewanne. Wenn dort viel Wasser drinnen ist, entsteht dort kein Wirbel am Ausfluss. Seine Wasserwirbel-Kraftwerke haben einen Durchmesser von etwa 5-6 Metern, in der Mitte ein Loch mit etwa 60 cm. Dort fließen etwa 30 m³ Wasser bei langer Verweildauer im Kreis, werden etwa 10 Minuten belüftet. Etwa 100 l pro Sekunde gehen dann durch die Bodenöffnung im Wirbel durch. Selbst Treibgut wie Flaschen oder auch Steine und Schotter passieren die Öffnung. Den Leistungsbereich gibt er von 0,5 KW bis etwa ca. 200 KW an. Es handelt sich um eine einfache und robuste Technik für Fallhöhen von etwa 0,7 bis 2 Meter. Im österreichischen Obergrafendorf, in der Nähe von St. Pölten hat er ein derartiges Projekt mit einem Kostenumfang von 60.000 € realisiert. Öffentliche Fördergelder gab es für seine Innovation nicht.
Im Anschluss an das Referat von Franz Zotlötter gab es kurze Statments von Naturschutz und Fischereifachberatung des Bezirks. Bei der Fischereifachberatung wurde das Referat mit Interesse aufgenommen, allerdings auch mehrfache Zweifel geäußert, ob beispielsweise schlechte Schwimmer wie Mühlkoppe und Flusskrebs diese Art der Gewässerdurchgängigkeit nutzen können. Hier wären ausführlichere Untersuchungen notwendig. Es wurde auch davor gewarnt, Hand an wertvollere Gewässer zu legen und diese für die Stromerzeugung auszubauen. Es sollen auch nicht die Leute zu Kraftwerksneubauten animiert werden. Die Wasserrahmenrichtlinie gibt hier eine klare Richtung vor.
Dr. Paul Kestel verwies in seinem Schlusswort darauf, dass es positiv zu sehen ist, wenn eine Kraftwerkstyp nicht auf Ertragsmaximierung aus geht, sondern auf ein Optimum hinarbeitet. Mit Spannung muss man hier auf detaillierte Untersuchungen hoffen, die neue Aufschlüsse geben. Wer sich näher über die Wasserwirbel-Kraftwerke informieren will kann dies auf der Internetseite www.zotloetterer.com.
Die Woche der Wölfe: Der Wolfsexperte Peter Sürth besucht die Schulen, „Wolfsgeheul und Fährtenlesen“
Im Rahmen des Bildungsprogramms 2008 des Naturpark Bayer. Wald e.V. bietet sich für Schulen einmalige Gelegenheit. Der Wildtiermanager Peter Sürth ist wieder im Lande! Vier Wochen war er den Wölfen von Tschechien bis nach Deutschland auf der Spur.
In der Woche vom Montag den 03.03.2008 bis zum Freitag den 07.03.2008 können Schulklassen Peter Sürth nach telefonischer Vereinbarung unter 09922 / 80 24 80 in ihre Schule einladen. Der Experte berichtet spielerisch für alle Altersklassen in einem circa zweistündigen Programm über das spannende Thema „Wolf“. Der Umkostenbeitrag beträgt 3 € pro Schüler.
Doch auch für die Erwachsenen hat Peter Sürth etwas zu bieten. Erst am Freitag den 07.03.2008 nach einem zweistündigen kostenlosen Vortrag im Infozentrum Zwiesel endet die Woche der Wölfe. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen ab 19:30 sich mit auf den „Weg der Wölfe“ zu begeben. Der Wildtiermanager stellt seine soeben beendete vierwöchige Expedition durch die aktuellen Lebensräume des Wolfes vor. Wobei er auf die Funktionsweise eines konsequenten Monitoring von Großraubtieren am Beispiel Wolf eingeht.
Treffen der Luchsberater im Naturparkhaus in Zwiesel Ist es ruhig geworden um den Luchs im südlichen Ostbayern? Die Luchsberater bedauern nur wenige Meldungen
In dem von der Wildland-Stiftung Bayern und dem Luchsprojekt des Naturparks organisierte Treffen diskutierten die Luchsberater über mögliche Erklärungen für diesen Rückgang an Hinweisen.
Ein Grund könne die zunehmende Gewöhnung der Jägerschaft an die Anwesenheit des Luchses sein. Der Luchs sei so selbstverständlich geworden, dass er nicht mehr erwähnenswert ist. Zum anderen, so vermuten manche Luchsberater, wollen viele Jäger einfach ihre Ruhe haben und sind trotz Meldeprämie auch nicht motiviert, ein gerissenes Beutetier zu melden. Nach Meinung der Luchsberater könnte die Meldebereitschaft der Jäger durch eine verstärkte Luchs-Berichterstattung in der Mitgliederzeitschrift gefördert werden.
Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich auch, dass mit dem Rückgang der Hinweise auch ein Rückgang der in Ostbayern lebenden Luchse verbunden ist. Die letztendliche Datenauswertung steht aber noch aus, sagte Manfred Wölfl, der neben ersten vorläufigen Datenanalysen auch die aktuelle Entwicklung im Wildtiermanagement des Umweltministeriums vorstellte. Seit Ende 2006 wird dort innerhalb der Steuerungs- und Arbeitsgruppe Wildtiermanagement/Große Beutegreifer das Management für Bär, Wolf und Luchs entwickelt. Die Managementpläne für zuwandernde Bären und Wölfe liegen bereits vor (www.natur.bayern.de).
Die Arbeiten für das Luchsmanagement sind in vollem Gang. Das Luchsberaternetz soll auch für Wolf und Bär gelten. „Wir können keine doppelten und dreifachen Netzwerke vorhalten, meinte Manfred Wölfl, sondern es müssen entsprechend ausgebildete Personen für alle drei großen Beutegreifer vor Ort zur Verfügung stehen.“ Wie das Monitoring in Bayern strukturiert und organisiert wird, wird in der Arbeitsgruppe Wildtiermanagement/Große Beutegreifer im Rahmen der Arbeiten zum Luchsmanagement entwickelt.
Eines schälte sich beim jetzigen Luchsberatertreffen aber schon heraus: die Art und Weise der Dokumentation der Luchshinweise muss verbessert werden, um die Verlässlichkeit der gesammelten Hinweise zu erhöhen und die Professionalisierung des Luchsmonitorings weiter voranzutreiben. Die Luchsberater begrüßten diesen Vorschlag, obwohl er für sie erhöhten Aufwand bedeutet. Die gesteigerten Ansprüche setzten jedoch auch eine professionelle Betreuung des Netzwerks voraus.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Verbesserung des Monitorings ist auch das kürzlich gestartete Fotofallenmonitoring. Sybille Wölfl, Leiterin des Luchsprojekts am Naturpark Bayerischer Wald e.V., stellte den Luchsberatern das Vorgehen und erste erfreuliche Ergebnisse vor.
Eric Imm, Naturschutzreferent des BJV und Geschäftsführer der Wildland-Stiftung, zog als Fazit, dass er dankbar für die Anregungen der Luchsberater sei und die Diskussionen und erarbeiteten Ergebnisse des Treffens einen wichtigen Beitrag zum Luchsmanagement in Bayern leisten würden.
Treffen der Luchsberater im Naturparkhaus in Zwiesel
Aus Sicht der Luchsberater ist es ruhig geworden um den Luchs in den südlichen Landkreisen Ostbayerns. Nur wenige Meldungen zu Spurfunden, Sichtungen oder Rissen gingen bei ihnen ein, bedauerten sie.
In dem von der Wildland-Stiftung Bayern und dem Luchsprojekt des Naturparks organisierte Treffen diskutierten die Luchsberater über mögliche Erklärungen für diesen Rückgang an Hinweisen.
Ein Grund könne die zunehmende Gewöhnung der Jägerschaft an die Anwesenheit des Luchses sein. Der Luchs sei so selbstverständlich geworden, dass er nicht mehr erwähnenswert ist. Zum anderen, so vermuten manche Luchsberater, wollen viele Jäger einfach ihre Ruhe haben und sind trotz Meldeprämie auch nicht motiviert, ein gerissenes Beutetier zu melden. Nach Meinung der Luchsberater könnte die Meldebereitschaft der Jäger durch eine verstärkte Luchs-Berichterstattung in der Mitgliederzeitschrift gefördert werden.
Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich auch, dass mit dem Rückgang der Hinweise auch ein Rückgang der in Ostbayern lebenden Luchse verbunden ist. Die letztendliche Datenauswertung steht aber noch aus, sagte Manfred Wölfl, der neben ersten vorläufigen Datenanalysen auch die aktuelle Entwicklung im Wildtiermanagement des Umweltministeriums vorstellte. Seit Ende 2006 wird dort innerhalb der Steuerungs- und Arbeitsgruppe Wildtiermanagement/Große Beutegreifer das Management für Bär, Wolf und Luchs entwickelt. Die Managementpläne für zuwandernde Bären und Wölfe liegen bereits vor (www.natur.bayern.de).
Die Arbeiten für das Luchsmanagement sind in vollem Gang. Das Luchsberaternetz soll auch für Wolf und Bär gelten. „Wir können keine doppelten und dreifachen Netzwerke vorhalten, meinte Manfred Wölfl, sondern es müssen entsprechend ausgebildete Personen für alle drei großen Beutegreifer vor Ort zur Verfügung stehen.“ Wie das Monitoring in Bayern strukturiert und organisiert wird, wird in der Arbeitsgruppe Wildtiermanagement/Große Beutegreifer im Rahmen der Arbeiten zum Luchsmanagement entwickelt.
Eines schälte sich beim jetzigen Luchsberatertreffen aber schon heraus: die Art und Weise der Dokumentation der Luchshinweise muss verbessert werden, um die Verlässlichkeit der gesammelten Hinweise zu erhöhen und die Professionalisierung des Luchsmonitorings weiter voranzutreiben. Die Luchsberater begrüßten diesen Vorschlag, obwohl er für sie erhöhten Aufwand bedeutet. Die gesteigerten Ansprüche setzten jedoch auch eine professionelle Betreuung des Netzwerks voraus.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Verbesserung des Monitorings ist auch das kürzlich gestartete Fotofallenmonitoring. Sybille Wölfl, Leiterin des Luchsprojekts am Naturpark Bayerischer Wald e.V., stellte den Luchsberatern das Vorgehen und erste erfreuliche Ergebnisse vor.
Eric Imm, Naturschutzreferent des BJV und Geschäftsführer der Wildland-Stiftung, zog als Fazit, dass er dankbar für die Anregungen der Luchsberater sei und die Diskussionen und erarbeiteten Ergebnisse des Treffens einen wichtigen Beitrag zum Luchsmanagement in Bayern leisten würden.
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Die Auerhühner und ihre Verbreitung – ist der Auerhuhnbestand in Deutschland gesichert? Dr. Scherzinger im Naturpark - Informationshaus
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2008 findet im Naturpark- Informationshaus an der B11 - Abfahrt Zwiesel - Süd (Infozentrum 3) ein Vortragsabend zu Auerhühnern statt. Es wird auch über das Naturparkprojekt des vergangenen Jahres berichtet. Der Beginn der bebilderten Vorträge ist am Freitag, 22.02.2008 um 19:30 Uhr im Naturpark - Informationshaus in Zwiesel.
Im Rahmen des Vortragsabends werden die unterschiedlichen Nischen und das Verbreitungsgebiet des Auerhuhnes auf der westlichen Hemisphäre charakterisiert. Dr. Wolfgang Scherzinger, ein international anerkannter Auerhuhnexperte, wird das Hauptreferat halten. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellt danach die Ergebnisse des Artenschutzprojektes „Das Auerhuhn im Bayerischen Wald“ vor. Dieses Projekt wurde im Herbst 2006 im Auftrag der Regierung von Niederbayern gestartet und lief zunächst bis Ende Oktober 2007. Der Vortragsabend richtet sich an alle Interessierten, ganz speziell aber auch an all jene, die auf ehrenamtlichem Wege Daten und Beobachtungen zu der Erhebung geliefert haben.
An alle Interessierten ergeht herzliche Einladung, der Eintritt ist frei.
Ländliche Entwicklung in Weißenstein – erster Grundstücksankauf getätigt
Der Pfahl, die auf die Felsen gebaute Burg und das gleichnamige Dorf Weißenstein sind seit jeher eng verbunden. Die hoch aufragenden, weiß schimmernden Pfahlfelsen haben nicht nur Dorf und Burg den Namen gegeben. In Weißenstein erreicht der fast 150 km lange Bayerische Pfahl seinen höchsten Punkt. Das Quarzriff ist damit ein landschaftliches Wahrzeichen und ein Anziehungspunkt für Natur- und Kulturliebhaber aus Nah und Fern. Eine besondere Tier- und Pflanzenwelt findet sich hier: Fledermäuse übertagen in den Felsenspalten. Uralte Pfahlkiefern überdauern wie Bonsaibäumchen auf den Felsentürmen. Auf alten Bildern und Stichen zeigt sich das Umfeld des Quarzriffes meist als offene, licht durchflutete Weidelandschaft. Auf den ehemaligen Heiden findet man noch heute seltene Wacholder und Borstgrasrasen. Im Laufe der Zeit haben sich diese landschaftlich reizvollen Heiden wieder bewaldet. Burgruine und Pfahlfelsen sind dabei regelrecht eingewachsen.
Die Stadt Regen, der Landkreis Regen und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. sind bereits seit längerem bemüht, dieses besondere Zusammenspiel von Naturdenkmal und Kulturgeschichte zu erhalten und weiter zu entwickeln. Bürgermeisterin Ilse Oswald : „Ich rufe alle Betroffenen auf: Helft mit, den Pfahl als einmalige geologische Besonderheit in den Mittelpunkt zu rücken und als Markenzeichen zu pflegen!“ Gemeinsam mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Landau brachte man ein Verfahren zur Flurneuordnung auf die Wege. Ein erster Grundstücksankauf im Umfeld des Quarzriffes wurde vor kurzem abgeschlossen. „Damit können auch langfristig die schützenswerten Pfahlheiden mit den seltenen Wacholdern gepflegt werden.“ Freut sich Naturpark-Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher, der als örtlich Beauftragter erster Ansprechpartner der Grundstückseigentümer ist. Heinrich Schmidt, Naturparkvorsitzender und stellvertretender Landrat, stellt die Vorteile der Flurneuordnung für alle Beteiligten heraus: Staatliche Fördermittel und keine Notar- und Vermessungskosten bei allen Maßnahmen. Franz Meindl vom Amt für Ländliche Entwicklung und erster Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, weist darauf hin: „Interessierte Grundstückseigentümer haben weiterhin die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis Grundstücke zu vertauschen oder zu verkaufen. Auch im Umfeld von Weißenstein werden land- und forstwirtschaftliche Tauschflächen gesucht.“
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Filme über ein Naturdenkmal - neues Angebot in der Pfahl-Infostelle
Der Bayerische Pfahl gehört als Nationales Geotop zu den 77 schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmälern Deutschlands. Als landschaftliches Wahrzeichen zeigt er sich in hoch aufragenden, weiß schimmernden Quarzriffen wie im sagenumwobenen Drachenkamm „Großer Pfahl“ bei Viechtach. Manche seiner höchsten Erhebungen dienen auch als erhabene Warten für Burgen und Schlösser – die Burg Weißenstein bei Regen oder das Schloss Wolfstein bei Freyung sind auf die harten Felsenriffe gebaut.
In der Pfahl-Infostelle im Alten Rathaus am Viechtacher Stadtplatz können sich Besucher über das einzigartige Naturphänomen Pfahl informieren. Neben der Tier- und Pflanzenwelt ist auch die Erd-, Kultur- und Abbaugeschichte bild- und gegenstandsreich in einer Dauerausstellung dargestellt. Große und kleine Naturfreunde können an der Experimentierwand Pfahlgeheimnisse erforschen. Zahlreiche Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung. Die Wechselausstellung „Gesteine und Mineralien im Bayerischen Wald“ mit rund 80 Exponaten wird noch bis September 2008 verlängert. Als neue Attraktion bietet ein automatischer Filmturm drei Filme über die Natur und Kultur am Pfahl an. „Damit können die in den letzten Jahren entstandenen Filme jederzeit angesehen werden“, freut sich Naturparkvorsitzender Heinrich Schmidt über das erweiterte Informationsangebot der Pfahl-Infostelle, die gemeinsam von der Stadt Viechtach und dem Naturpark getragen wird. Drei Filmbeiträge des Bayerischen Fernsehens über die Themen „Die Pfahlsage“, „Geotopwandern am niederbayerischen Pfahl“ und „Quarzriff und Quarzbruch“ zeigen den Pfahl und alles was dazu gehört aus unterschiedlichen Blickwinkeln. „Die Filme laden regelrecht dazu ein, die Natur auch vor Ort kennen zu lernen“, so Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer des Naturparks, auf die zahlreichen markierten Wanderwege und Lehrpfade in den Naturschutzgebieten hin. Für Schulklassen und Wandergruppen werden auch im Jahr 2008 wieder Führungen und Projekttage angeboten. Rückfragen an die Pfahl-Infostelle unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64.
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Gedenkveranstaltung zum 160. Geburtstag des Böhmerwaldschriftstellers Karel Klostermann im Grenzbahnhof Dr. Vladimir Horpeniak referiert beim Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Am 13. Februar 1848 wurde Karel Klostermann in Haag in Oberösterreich geboren. Heuer würde der Böhmerwaldschriftsteller seinen 160. Geburtstag feiern. Anlässlich dieses Jubiläums hatte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. im Rahmen seines Bildungsprogramms den Leiter des Museums in Bergreichenstein, Herrn Dr. Vladimir Horpeniak, zu einem zweisprachigen Vortrag eingeladen. Horpeniak schilderte das Leben des Schriftstellers und ging auch auf seine Familie ein. Untermalt war der Vortrag mit etwa 300 Fotos, die Karel Klostermann, seine Familie, aber auch Land und Leute und die Dörfer im Böhmerwald zeigten.
Karel Klostermann schrieb tschechisch, obwohl er Deutscher war, beide Eltern stammten aus dem Böhmerwald. Seine Kindheit verbrachte er in Schüttenhofen, später wohnte er in Bergreichenstein. Er besuchte das Gymnasium in Pisek und Klattau und studierte später Medizin in Wien. Beruflich war er ab 1873 an der Realschule in Pilsen bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1908 tätig. Er sprach auch perfekt französisch, bereiste aber nicht nur Frankreich sondern auch den Balkan und Italien. Am liebsten war er aber im Böhmerwald unterwegs. Seine wichtigsten Romane waren „Aus der Welt der Waldeinsamkeiten“, „Im Böhmerwaldparadies“ und „Die Glasmacher“.
Ganz treffend beschrieb er Land und Leute und legte sehr viel wert auf den Versöhnungsprozess zwischen Tschechen und Deutschen. Er war einer der produktivsten Belletristen und schuf über 160 Arbeiten und Werke.
Ein grenzüberschreitender „Klostermann-Verein“ macht seit gut zehn Jahren die Werke Klostermanns besser bekannt. Vorher war Karel Klostermann in keinem deutschen Lexikon zu finden. Mittlerweile gibt es einen Gedenkstein in Rehberg im Böhmerwald und in St. Oswald, ein kleines Museum auf dem Pürstling und eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Haag am Hausruck in Oberösterreich.